Freitag, 1. Juli 2011

Palästina schlägt Afghanistan

Das WM-Qualifikationsspiel zwischen Afghanistan und Palästina endet 0:2 (0:1).





Aufstellung (4-4-2): Shbair (TW) - Abu Saleh, Mahdi, Jarun, Bishara - Obeid, Khader Yousef (Murad Ismail 77'), Abu Bilal (Ashraf Nu'man 90') - Keshkesh (Amour 66') , Alyan


Obwohl das Spiel auf neutralem Boden stattfand, fanden doch eine verhältnismässig außerordentlich große Anzahl an Fans bei Temperaturen um 37° herum den Weg ins Stadion. Nach einigen Chancen von Suleiman Obeid, Hussam Wadi und Ahmed Keshkesh traf Murad Alyan nach 28. Minuten ins afghanische Tor. Nach einer Flanke von Atef Abu Bilal, die von der linken Seite kam, köpfte Alyan brillant ins Tor ein. Es war für ihn das fünfte Tor im erst vierten Länderspiel! Die Afghanen ließen allerdings den Kopf nicht hängen und machten weiter Druck auf die Verteidigung Palästinas, um Fehler zu erzwingen. Das klappte nicht, die palästinensische Verteidigung stand an felsenfest. Kurz vor Ende der ersten Hälfte hatten die Afghanen nach einem Freistoß allerdings eine gute Chance, die Mohammed Shabir, der eigentlich dritte Torwart, mit einer Klasse Abwehr zunichte machte. Nach dem Anpfiff der zweiten Hälfte spielten die Afghanen weiter nach vorne, um mindestens ein Unentschieden zu erreichen. Diese hatten in der 50. Minuten noch eine gute Chance, die Shbair auch abwehrte. Er musste zeigen, dass Nationaltrainer Bezaz eine gute Wahl getroffen hat, indem er Saidawi, der letzte Saison sogar Angebote vom ägyptischen Meister Zamalek SC sowie dem ägyptischen Erstligisten Ittihad Alexandria hatte, auf der Bank gelassen hat, obwohl dieser bei der Qualifikation für den Challenge Cup in zwei von drei Spielen kein Gegentor zugelassen hat. In der 66. Minute ging dann Ahmed Keshkesh vom Feld, und für ihn kam Ismail Amour, der etwas überraschend im Kader war. Doch Bezaz sollte mit seiner Nominierung und Einwechslung recht behalten: Ismail belebte das Spiel und war ein wichtiger Faktor im Kampf um das 2:0, welches eine bessere und sicherere Ausgangslage für das Rückspiel schaffen würde.
Nachdem Khader Youssef in der 75. Minute im Sechzehner gefoult wurde, gab es einen Elfmeter für Palästina und somit die Chance, dieses sichere Tor zu erzielen. Murad Alyan, 5-facher Torshcütze in vier Spielen, trat an und vergab die große Chance zum Ausbau der Führung zu lässig. Die Afghanen wechselten darauf hin noch zwei Mal aus und stellten komplett auf Offensive rum, was Amour gegen Ende des Spiels natürlich neue Räume geöffnet hat. Erst zirkelte er einen Ball nur knapp am Pfosten vorbei, und nicht viel später, nämlich in der 89. Minute, traf er zum langersehnten 2:0. Das Spiel war entschieden und eine gute Ausgangslage für das Rückspiel geschaffen.
Es war eine insgesamt klasse Teamleistung von einer nicht richtig besetzten Elf der Palästinenser, die bei 37° in der frühen Mittagssonne gut gekämpft und gesiegt hat. Nach dem verschossenen Elfmeter von Alyan hatten die Palästinenser es zwar schwer, kamen aber nochmal wieder und trafen zum enorm wichtigen 2:0. Für Alyan ist das natürlich bitter, da er somit eine wirklich geniale Quote erreicht hätte (1,5 Tore pro Spiel), aber auch große Spieler vergeben einmal einen Elfmeter. Es ist nunmal so.

Am 03.07. geht es noch einmal um alles. Die Palästinenser dürften sich das Weiterkommen nicht mehr nehmen lassen, vorallem, weil sie klarer Favorit sieht und auch mit einer nicht ganz richtig besetzten Elf mit 2:0 gewannen und somit eine gute Ausgangslage schufen. Allerdings darf man das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen, so wie es unser Olympia-Team gegen Bahrain getan hat. Gewinnt man das Rückspiel, spielt unentschieden oder verliert nur mit einem Tor Unterschied, so würde man in Runde 2 gegen Thailand spielen. Diese gaben heute die Verpflichtung von Winfrid Schäfer bekannt. Wieder haben sie einen guten und erfahrenen europäischen Trainer verpflichtet, nachdem sie England-Legende Bryan Robson entlassen haben. Man darf gespannt sein, wie Schäfer das Team einstellt.

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