Montag, 27. Dezember 2010

,,Jenseits der Mauer"

In der aktuellen Ausgabe des SPIEGELs (52/2010) findet sich ein Artikel über den Fußball in Palästina.
Im Artikel wird konkret ein palästinensischer Nationalspieler erwähnt, welcher illegal für Hilal Al-Quds aufläuft, da er in dem Gebiet eigentlich nicht leben darf. Er steht kurz vor dem Rauswurf, da er zu vielen Spielen garnicht erst erscheint, da es zu riskant wäre. Angebote aus Kuwait und Jordanien lagen ihm vor, allerdings lehnte er ab, da, wie er sagt, ,,Palästina der schönste Fleck der Erde ist". Die Spieler von Hilal Al-Quds müssen zum trainieren ebenso wie andere Klubs aus dem Gebiet über die Grenze fahren, da Israel die Erbauung von Fußballplätzen im Westjordanland untersagt.

Zur Struktur der Liga wird gesagt, dass dafür gesorgt wurde, dass jedes Team 250.000 Dollar im Jahr erhält. Einen Teil zahlt der palästinensische Verband, den Rest die Regierung und das Büro des Präsidenten.
Man bekommt auch einen kleinen Einblick in die Gehälter, denn besagter Nationalspieler verdient angeblich ca. 3000$ im Monat.

Im Artikel werden außerdem die Bombenangriffe auf die Spieler und das Festhalten der Spieler an der Grenze über mehrere Monate erwähnt.
Der israelische Zoll ließ außerdem Spenden nicht über die Grenze nach Palästina kommen. So musste man für Trainingsmaterial umgerechnet ungefähr 20.000 € an die Israelis überweisen, um die Spenden zu erhalten, die, so der Vorsitzende, nichtmal diesen Wert hatten.

Joseph Blatter wird außerdem im Januar nach Palästina bzw. Israel reisen um Gespräche mit den Israelis bezüglich Ausreisen palästinensischer Fußballer zu führen.

Ziemlich gegen Ende des Artikels wird ein palästinensischer Unternehmer erwähnt, der tatsächlich die Ausrüstung des Nationalteams sowie Fanartikel in China hat herstellen lassen, die er in palästinensischen Supermarkten sowie im Internet verkaufen möchte. Eigentlich sollte ein großer deutscher Sportartikelhersteller die Palästinenser sponsoren, doch nachdem das Wort Palästina fiel, brachen die Verhandlungen ab.

Momentan probiert man, einen Sportkanal zu gründen, welcher ausschließlich die West Bank Premier League überträgt, dazu müssten sich aber Sponsoren finden, um die Kosten von geschätzten 6,5 Mio Dollar zu decken.

Den kompletten Artikel findet man wie gesagt im aktuellen SPIEGEL. Dort wird noch einiges mehr über besagten Nationalspieler sowie die Lage der Liga und die Struktur erwähnt. Wer sich für den kompletten Artikel interessiert, der übrigens klasse und ziemlich lesenswert ist, sollte sich den SPIEGEL zulegen. Ich habe es allein wegen dieses Artikels getan und bereue es nicht!

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