Mittwoch, 24. August 2011

Palästina unterliegt Indonesien mit 1:4

Mit einer von Interimscoach Abdelnasser Barakat (ehemaliger Co-Trainer von Moussa Bezaz) ausschließlich aus der West Bank Premier League aufgestellten Mannschaft unterlag Palästina in Indonesien vor ausverkauftem Haus mit 1:4.

Aufstellung (4-5-1): Shbair (TW) - Samer Hijazi, Ra'fat Eyad, Haitham Deeb, Abu Saleh - Khader Yousuf, Murad Ismail, Ashraf Nu'man, Suleiman Obeid, Ali Khatib - Fahed Attal (C)

Auswechslungen: Eyad Abugharqud für Fahed Attal, Khaled Salem für Ashraf Nu'man

In der ersten Hälfte war das Spiel ziemlich ausgeglichen. Es gab Chancen auf beiden Seiten, aber es fielen keine Tore. Unsere ansonsten schwach besetzte Linksverteidigerposition füllte heute Hijazi und machte einen klasse Job. Palästina kam stark aus der Pause wieder, machte viel Druck und hielt die Bälle im Mittelfeld. Suleiman Obeid hebelte gleich zu Beginn die Abseitsfalle der Indonesier aus und lupfte den Ball zum 1:0 über den Keeper. Auch weiterhin kontrollierten die Palästinenser das Spiel. Nach einem Freistoß wehrte Torhüter Shbair einen Ball dann allerdings genau auf den Kopf eines Indonesiers ab, der dankend zum Ausgleich einköpfte. Das war der Knackpunkt. Zuvor bereits brachte der indonesische Nationaltrainer zwei weitere schnelle Offensivkräfte, die die palästinensische Abwehr unter Druck setzte und Fouls provozierte. Dabei öffnete Abu Saleh, wie auch im Spiel gegen Thailand, die rechte Seite und machte diese ziemlich anfällig für gegnerische Angriffe. Die Palästinenser stellten ihr System auf ein 4-4-2 um, indem sie die beiden Stürmer Eyad Abugharqud und Khaled Salem (Debütant) für Kapitän Fahed Attal sowie Mittelfeldspieler Ashraf Nu'man brachten. Aber auch die Systemänderung bewirkte nichts. Innerhalb von 20 Minuten kassierten die Palästinenser 4 Tore, 2 davon über Abu Salehs rechte Seite.

Aus dem Spiel konnte man einige Schlüße ziehen, wie zum Beispiel, dass der junge Ali Katib gut mit Obeid im Mittelfeld harmoniert, oder das Samer Hijazi einen guten Linksverteidiger abgeben könnte. Leider konnte man aber auch wieder sehen, dass es für Abu Saleh einfach nicht reicht. Da viele Spieler fehlten und Interimscoach Barakat nur einige Spieler aus der West Bank Premier League nominierte, kann man auf eine deutliche Steigerung hoffen.

Sobald ein neuer Trainer gefunden wurde, dieser sich einen Überblick über alle Palästinenser verschafft (auch die, die in anderen Ligen als der WBPL spielen) und einen Kader zusammengestellt hat, der sich einspielen kann, wird man wieder Erfolge feiern dürfen, spätestens im Challenge Cup, für den man sich dieses Jahr auch mit einer WBPL-Elf qualifiziert hat. Hossam Hassan fällt als möglicher Trainer weg, da der ägyptische Rekordnationaltorjäger beim einheimischen Erstligisten Ismaily SC unterschrieben hat.


Hier alle 5 Tore des Spiels gegen Indonesien:

Dienstag, 9. August 2011

Bezaz und Al-Talili: Verträge werden nicht erneuert

Der Vertrag des Nationalmannschaftstrainer Moussa Bezaz wird nicht verlängert. Dazu entschied sich FA-Präsident Jibril Rajoub. Ebenso entließ er Al-Talili, den Trainer des Olympia-Teams, deren Trainerstab sowie den Trainerstab der Frauenmannschaft.

Zu einem Nachfolger sagte Rajoub noch nichts. Er erwähnte lediglich, dass sowohl Bezaz als auch Al-Talili wahrscheinlich im Ausland anheuern werden. Heißester Kandidat auf die Nachfolge Bezaz' ist laut Medien Zamaleks Ex-Trainer Hossam Hassan. Die ägyptische Fußballegende erzielte in 169 Länderspielen 69 Tore für Ägypten und ist damit alleiniger Rekordtorschütze der ägyptischen Nationalmannschaft. Als Trainer ist Hassan noch ziemlich unerfahren. Erst im Januar 2008 beendete er als damals 41-Jähriger seine aktive Fußballerkarriere. 1,5 Jahre trainierte er den ägyptischen Topklub Zamalek SC, den er zur Rückrunde 08/09 übernahm. Nachdem er vorher noch 6 Spiele gesperrt war, holte Hassan in den letzten 12 Spielen mit dem Team 31 von 36 möglichen Punkten und sprang von Platz 14 auf den zweiten Platz. Lange Zeit belegte er mit Zamalek Platz 1, bis die Liga durch die Revolution in Ägypten vorerst angehalten wurde. Danach hatten sie eine kleine Serie ohne Sieg, die es dem Rivalen Al Ahed erlaubte, an Zamalek vorbeizuziehen. Eine Saison zuvor bewahrte er Al-Masry vor dem Abstieg. Hassan gilt als extrem leidenschaftlicher Trainer. Er war ein sehr guter Spieler und zeigt momentan, dass er auf einem guten Weg ist, ein ebenso guter Trainer zu werden.